Wir versorgen mehr als 100.000 Menschen in Herford, Hiddenhausen und Spenge mit Trinkwasser. Die gesamte zur Verfügung gestellte Menge beläuft sich auf über 5 Millionen Kubikmeter (m3) Wasser jährlich.
Auf unsere Wasserversorgung kommen neue und besondere Anforderungen zu. So muss die Wasserverschmutzung durch Stoffe, die von den Bodenschichten nicht mehr zurückgehalten werden können oder durch die Kläranlagen nicht dem Abwasser entnommen werden können, gestoppt werden. Die Sicherstellung der Wasserqualität steht auf mehreren Säulen.
VIA AQUA: Mehr erfahren über unser Wasser? (pdf)
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In den letzten Jahren ist der Trinkwasserbedarf durch die Bevölkerungszunahme in Herringhausen, Eickum und Diebrock sehr gestiegen.
Daher haben wir uns dazu entschlossen, die Wasserspeicherung in Herringhausen zu verdoppeln: Konkret bedeutet dies, dass wir einen neuen Speicherbehälter bauen.
Unsere Anlagen werden smart, z.B. bei der Druckerhöhungsanlage in Herford, "An den Teichen". Hier wurden energieeffiziente Pumpen eingebaut – diese werden durch Frequenzumformer geregelt. Hierdurch wird der Stromverbrauch verringert und eine verbrauchsabhängige Wassermenge in die Druckzone eingespeist. Dabei laufen die Wasserpumpen nicht sofort mit voller Leistung an, sondern geregelt. Dies ist wirtschaftlicher, verhindert Druckschläge und ist schonender- auch für das übrige Equipment.
Außerdem wurden neue Schieber und neue Rohrleitungen eingebaut und auch der Kompressor ist auf dem neuesten Stand der Technik.
Eine speicherprogrammierbare Steuerung (SPS) wird eingesetzt, um Schalt- und Laufzeiten für die Wasserpumpen zu programmieren: Wenn der Druck z.B. bei zwei bar liegt, schaltet sie die Wasserpumpen hinzu und bei einem erreichten Druck von vier, sechs oder acht bar wieder aus.
Die Druckerhöhungsanlage "An den Teichen" kommuniziert mit dem Leitsystem in der Herforder Werrestraße. Das System wird durch unsere Techniker rund um die Uhr überwacht.
Herr Klipker, was bedeutet der Klimawandel für die Trinkwasserversorgung?
Auf der einen Seite gibt es in den warmen Jahreszeiten mehr und längere Phasen von Trockenheit. Diese belasten die natürlichen Wasserspeicher. Andererseits dehnen sich die Vegetationsperioden aus und damit erhöht sich auch der Wasserverbrauch durch die Pflanzen. Mit anderen Worten: Wenn z.B. die Vegetation immer früher im Jahr beginnt, kommt immer weniger Regen der Grundwasseranreicherung zugute. Das hat zur Folge, dass die Grundwasserstände sinken.
Flüsse und Seen werden wärmer, Regenmassen versickern schlechter, Grundwasserspiegel sinken: Die Reserven im Wasserkreislauf – vom Grundwasser über Oberflächenwasser bis zu den Schneedecken in den Alpen – sind im unterdurchschnittlichen Bereich
Versorgungssicherheit, Trinkwasserqualität und -quantität – das sind die Ziele, die die Stadtwerke Herford mit der Renovierung ihrer fünf Hochbehälter umgesetzt haben. Es wurden auch die Außenanlagen erneuert: Das ist wichtig, um eine Erwärmung des Trinkwassers in den Behälterkammern durch Sonneneinstrahlung zu verhindern.
Bis auf einen Hochbehälter aus dem Jahr 1911, bei dem die große Kammer 1985 neu beschichtet wurde und die sich auch jetzt noch in einem einen tadellosen Zustand befindet, sind alle Hochbehälter komplett auf dem neuesten Stand der Technik.
Hintergrundwissen:
Hochbehälter sind Wasserspeicher, durch die Trinkwasser in das Wasserversorgungssystem eingespeist wird. Dabei wird der Wasserdruck genutzt, der durch die Höhendifferenz zur Entnahmestelle erzeugt wird. Schwankungen im Wasserbedarf können so über den Tagesverlauf ausgeglichen werden.
Die Hochbehälter in Herford und Hiddenhausen haben ein Fassungsvolumen von fast 10.000 m³ Wasser. Der tägliche Wasserbedarf beträgt 15.000 m³ in Herford und Hiddenhausen. Nachts wird das Trinkwasser in die Hochbehälter gepumpt, um es tagsüber für die Versorgung nutzen zu können.
Zum 16. Mal haben wir uns am freiwilligen Leistungsvergleich der Wasserversorgungsunternehmen in Nordrhein-Westfalen (Benchmarking) beteiligt.
Im Rahmen unseres kontinuierlichen Verbesserungsprozesses ist die Teilnahme ein wichtiger Beitrag zur nachhaltigen Sicherstellung der hohen Versorgungssicherheit und Versorgungsqualität in Herford, Hiddenhausen und Spenge.
Die Zusammenarbeit mit anderen Versorgungsunternehmen hilft uns bei der Verbesserung der betrieblichen Leistungserbringung in technischer und wirtschaftlicher Hinsicht nach dem Prinzip des „Lernen vom Besten".
Das diesem Leistungsvergleich zugrunde liegende Konzept bezieht Aspekte der Effizienz, Sicherheit, Qualität, Nachhaltigkeit und des Kundenservice ausgewogen in eine objektive Positionsbestimmung ein und erfüllt damit die national und international anerkannten Vorgaben zum Thema Benchmarking in der Wasserwirtschaft. Das Benchmarking-Konzept wurde mit Unterstützung der Branche und ihrer Verbände entwickelt.
Urkunde: Teilnahme am freiwilligen Leistungsvergleich von Wasserversorgungsunternehmen in NRW (pdf)